Trump und Xi besprechen Ukraine-Friedensplan und Sojabohnenhandel – Besuch in Peking im April 2026 geplant

Trump und Xi besprechen Ukraine-Friedensplan und Sojabohnenhandel – Besuch in Peking im April 2026 geplant

Am Montag, den 24. November 2025, bestätigte Donald J. Trump ein Telefonat mit Xi Jinping, dem Präsidenten der Volksrepublik China. Das Gespräch, das um 18:39 Uhr UTC stattfand, drehte sich um die anhaltenden Bemühungen um einen Friedensvertrag in der Ukraine, die Beziehungen zu Russland, und – unerwartet – den Sojabohnenhandel. Die Details wurden von Willie James Inman, Korrespondent von CBS News am Weißen Haus in Washington, D.C., live berichtet. Trump selbst sagte im Transcript: „Wir haben über viele Dinge gesprochen. Ukraine, Russland, Sojabohnen und so weiter.“ Doch hinter dieser scheinbar lockeren Formulierung steckt eine tiefgreifende diplomatische Wende.

China soll zum Friedensvermittler werden

Was zunächst wie ein routinehaftes Gespräch zwischen zwei Weltmächten klingt, entpuppt sich als strategischer Schachzug. Xi Jinping lud Donald Trump persönlich nach Peking ein – und Trump nahm an. Der geplante Besuch ist für April 2026 vorgesehen, ein klarer Hinweis darauf, dass China seine Rolle als globaler Akteur in der Ukraine-Krise festigen will. Laut CBS News erklärte die chinesische Regierung zuvor, dass China und die USA „in vielen Sicherheits- und Politikfragen sehr eng ausgerichtet“ seien. Eine Aussage, die in Berlin, Paris und Kiew mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde. Denn während Washington sich als Hauptvermittler positioniert, drängt Peking nun mit Nachdruck in die Mitte des diplomatischen Spiels.

Der 28-Punkte-Plan und der Thanksgiving-Deadline-Druck

Im Zentrum des Gesprächs stand der sogenannte 28-Punkte-Friedensplan, der von den USA entworfen und mit Russland sowie der Ukraine verhandelt wird. Doch hier kommt die Spannung: Marco Antonio Rubio, der als Außenminister im zweiten Trump-Kabinett agiert, steht unter massivem Druck. Laut CBS-Transkript wurde er mit konkreten Fragen konfrontiert: Ist der Plan „stark von Russland beeinflusst“? Handelt es sich um ein Ultimatum? Und gibt es wirklich eine Frist – den 27. November 2025, also den Thanksgiving-Tag in den USA? Diese Deadline ist kein Zufall. Sie fällt exakt drei Tage nach dem Trump-Xi-Gespräch und wird von Experten als psychologischer Druckmechanismus gedeutet. Die Ukraine soll vor dem amerikanischen Feiertag entscheiden – während die Welt zusieht.

Sojabohnen als diplomatisches Werkzeug

Warum Sojabohnen? Weil sie kein Nebenschauplatz sind, sondern ein Schlüssel zum Verständnis der US-amerikanischen Außenpolitik. China ist der größte Abnehmer amerikanischer Sojabohnen – vor allem aus Iowa und Illinois. Während Trumps erster Amtszeit (2017–2021) wurde der Handel als Waffe eingesetzt: Zölle, Embargos, Verträge – alles Teil einer größeren Strategie. Jetzt, da die Ukraine-Krise die globale Nahrungsmittelsicherheit bedroht, wird der Agrarhandel wieder zum diplomatischen Hebel. Trump und Xi sprachen offen über „die Stabilität der Lieferketten“. Ein subtiler Hinweis: China soll den Friedensprozess unterstützen – und im Gegenzug bekommt es sichere Sojaimporte. Ein klassischer Deal: Sicherheit gegen Soja.

Wer ist wirklich am Zug?

Die Analyse von Katherine Boyle, Mitbegründerin des American Dynamism-Thinktanks in Washington, D.C., deutet auf eine tiefer liegende Veränderung hin: „Die USA versuchen nicht mehr, die Ukraine zu verteidigen – sie versuchen, die Konfliktparteien zu kontrollieren.“ Das ist ein radikaler Wandel. Statt der Ukraine als souveränen Akteur zu behandeln, wird sie zunehmend zum Objekt der Verhandlungen zwischen Washington, Moskau und Peking. China, das bislang vorsichtig neutral blieb, nutzt nun die Gelegenheit, sich als unparteiischer Vermittler zu inszenieren – obwohl es Russland mit Wirtschafts- und Energieverträgen eng verbunden ist. Der Trick: Indem Trump China in den Prozess holt, macht er Peking mitverantwortlich. Wenn der Plan scheitert, kann man nicht mehr nur Russland die Schuld geben.

Was kommt als Nächstes?

Die nächsten 72 Stunden entscheiden. Bis zum 27. November, Thanksgiving, muss die ukrainische Regierung eine Antwort auf den 28-Punkte-Plan liefern – oder sich mit einem stillen Ultimatum konfrontiert sehen. Parallel dazu bereitet sich China auf den April-Besuch vor. In Peking wird Trump nicht nur mit Xi sprechen, sondern auch mit chinesischen Militärs und Handelsvertretern. Ein Treffen, das möglicherweise den Grundstein für eine neue asiatische Sicherheitsarchitektur legt – mit China als zentraler Achse. Und was ist mit der Ukraine? Die Regierung in Kiew hat bislang keine offizielle Stellungnahme abgegeben. Doch hinter den Kulissen wächst die Angst: Werden sie am Ende als Bittsteller vor einer Tafel mit drei Namen stehen – Washington, Moskau, Peking – und nicht als souveräner Partner?

Hintergrund: Die Geschichte der US-China-Beziehungen in der Krise

Seit 2022 hat China seine diplomatische Position zur Ukraine-Krise bewusst neutral gehalten – öffentlich, aber nicht wirklich. Während es keine Waffen an Russland liefert, hat es die Energie- und Rohstofflieferungen aus Russland massiv ausgebaut. Gleichzeitig hat Peking die UNO-Resolutionen zur Ukraine blockiert, ohne sie direkt zu verhindern. Das ist kein Zufall. Es ist ein Feinabstimmungsmanöver: Keine Konfrontation mit dem Westen, aber auch keine Entfremdung von Moskau. Jetzt aber, mit Trump zurück im Spiel, ändert sich das Spiel. Trumps Pragmatismus, seine Abneigung gegen NATO-Allianzen und seine Vorliebe für bilaterale Deals passen perfekt zu Chinas langfristiger Strategie. Beide wollen eine Weltordnung, in der die USA nicht mehr allein regieren – und China nicht mehr nur mitwirken muss, sondern mitbestimmt.

Häufig gestellte Fragen

Wie wirkt sich der 28-Punkte-Plan auf die Ukraine aus?

Der 28-Punkte-Plan sieht eine weitgehende territoriale Kompromisslösung vor, die Russland einen Großteil der von ihm besetzten Gebiete belässt – inklusive der Krim. Die Ukraine müsste auf NATO-Mitgliedschaft verzichten und einen neutralen Status akzeptieren. Das wäre ein schwerer Schlag für die ukrainische Souveränität. Experten warnen, dass der Plan nicht als Friedensvertrag, sondern als „Friedensaufgabe“ wirkt – besonders, wenn er vor einem Thanksgiving-Deadline drängt.

Warum ist Chinas Rolle so umstritten?

China hat zwar nie Waffen an Russland geliefert, aber es hat Milliarden in russische Energieprojekte investiert und die westlichen Sanktionen systematisch umgangen. Jetzt, da Peking als „Vermittler“ auftritt, wirkt das wie Heuchelei. Kiew und viele europäische Länder sehen darin eine Legitimierung der russischen Aggression – und eine Schwächung der internationalen Rechtsordnung. Der Einfluss Chinas könnte dazu führen, dass künftige Konflikte nicht mehr über UN-Resolutionen, sondern über bilaterale Deals zwischen Großmächten entschieden werden.

Was bedeutet der Besuch Trumps in Peking im April 2026?

Der Besuch wäre der erste eines US-Präsidenten oder Ex-Präsidenten in Peking seit 2018 – und der erste seit Trumps Wiederwahl. Er signalisiert, dass die USA China nicht mehr als strategischen Konkurrenten, sondern als notwendigen Partner in globalen Krisen betrachten. Für China ist das ein Triumph: Es wird als gleichberechtigter Akteur anerkannt, der über die Zukunft Europas mitbestimmt. Der Termin im Frühjahr 2026 ist bewusst gewählt – vor der US-Wahl, um den diplomatischen Erfolg als Trumps Vermächtnis zu verankern.

Wie beeinflusst der Sojabohnenhandel die geopolitische Lage?

Sojabohnen sind kein einfacher Agrarhandel – sie sind eine politische Währung. China importiert jährlich über 60 Millionen Tonnen Soja, mehr als die Hälfte davon aus den USA. Wenn Peking die Importe drosselt, kippen die Märkte in Iowa und Illinois – und damit die Stimmen in den Swing States. Trump nutzt das, um China zu binden: Keine Sanktionen gegen Russland? Dann bleibt der Soja-Fluss offen. Es ist ein Deal, der Wirtschaft und Sicherheit verknüpft – und zeigt, wie globalisierte Handelsbeziehungen heute Kriege beeinflussen.