Sturmtag in Valencia 2025: Rekordregen, Schulschließungen und Flugausfälle

Sturmtag in Valencia 2025: Rekordregen, Schulschließungen und Flugausfälle

Am Sturmtag in Valencia 2025Valencia brachen die Regenmengen rekordartig aus: In Gandía wurden in zwölf Stunden 356,8 Liter pro Quadratmeter verzeichnet – das ist mehr als ein Jahresdurchschnitt. Der Komplex aus starkem Tiefdruck, feuchter Luft aus dem Atlantik und einer schnellen Vorwärtsbewegung des Sturms löste in der Region La Safor ein extremes Hochwasser aus, das Schulen, Verkehr und das tägliche Leben massiv beeinträchtigte.

Hintergrund und meteorologische Lage

Gegen 06:00 Uhr meldete die Valencian Meteorological Agency (Avamet) bereits 200 Liter pro Quadratmeter innerhalb von fünf Stunden. Das Spanische Wetteramt AEMET bestätigte die Entwicklung eines sogenannten „explosiven“ Regenereignisses. Die Ursache liegt in einem isolierten Tiefdrucksystem in großer Höhe, das durch ungewöhnlich warme Atlantikwassertemperaturen verstärkt wurde – ein Befund, den Klimaforscher von Climate Central bereits nach den Flutereignissen von 2024 vorgelegt hatten.

Während die südliche Küste von Valencia bis Mitternacht im roten Alarm blieb, wurden die Warnstufen im Süden von Tarragona und im Norden von Castellón bereits reduziert. In Katalonien dagegen traf ein gelber Alarm die Provinz Lleida, während Tarragona weiterhin im roten Alarm verblieb.

Detaillierte Niederschlagswerte und betroffene Orte

  • Gandía (Parpalló‑Borrell): 126 mm bis Mittag, insgesamt 356,8 L/m² in 12 h.
  • Barx, Simat de la Valldigna, Camí de Mar de Gandía und Rafelcofer: jeweils über 100 mm.
  • Pinet und weitere Dörfer der La Safor‑Comarca: ebenfalls mehr als 100 mm.

Die lokalen Behörden meldeten um 08:30 Uhr die ersten Rettungseinsätze, als Wasser in Garagen und private Keller eindrang. Zwei Straßen in La Safor wurden gesperrt, ein umgestürzter Baum blockierte eine wichtige Zufahrtsroute.

Auswirkungen auf Bildung, Sport und Verkehr

Die Juan Manuel Moreno, Präsident der autonomen Gemeinschaft Valencia, ordnete die sofortige Schließung von Schulen für mehr als 540 000 Schülerinnen und Schüler an. Gleichzeitig wurden in Katalonien rund 25 000 Lernende vom Unterricht befreit, weil die Warnungen auch dort stark genug waren, um Gefahr für den Schulweg zu signalisieren.

Der geplante Pokalspieltermin im Mestalla Stadium wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt – ein großer Verlust für die Fans, die das Spiel kaum erwarten konnten. Auf den Schienen kam es zu Verspätungen sowohl bei den Nahverkehrszügen als auch bei den Hochgeschwindigkeitsverbindungen, und am Flughafen Valencia wurden vier Flüge gestrichen.

Stimmen aus der Region

„Wir haben das schlimmste Hochwasser seit 2024 erlebt, doch die Menschen zeigen bemerkenswerte Solidarität“, erklärte María López, Bürgermeisterin von Gandía. „Die Rettungskräfte arbeiten ununterbrochen, und die Freiwilligen helfen, wo sie können.“

Ein Einwohner, der den Fluttag 2024 noch mit erbitterter Erinnerung überlebt hatte, berichtete: „Der Lärm des Wassers, das gegen die Fenster schlägt, war erschreckend. Ich hoffe, dass die Behörden aus den Fehlern der Vergangenheit lernen.“

Langfristige Folgen und Klimazusammenhang

Die Ereignisse von September 2025 stehen in direktem Zusammenhang mit den verheerenden Fluten vom 29. Oktober 2024, bei denen 229 Menschen ihr Leben verloren. Die damalige Katastrophe ließ in nur einem Tag Regenmengen von bis zu 300 Liter pro Quadratmeter niederprasseln, eine Menge, die normalerweise in einem Jahr fällt.

Wissenschaftler betonen, dass die Häufigkeit solcher Extremereignisse mit dem Anstieg der Atlantik‑Oberflächentemperatur korreliert. Das bedeutet, dass Regionen wie La Safor künftig häufiger mit ähnlichen oder sogar stärkeren Regenereignissen rechnen müssen.

Ausblick: Was kommt als Nächstes?

Bis zum 2. Oktober bleiben Teile von Valencia und Katalonien unter gelbem Alarm. Die Behörden raten zu vorsichtigem Fahren, meiden von Überschwemmungsgebieten und halten Notfallunterkünfte bereit, falls weitere Regenwellen auftreten.

Die Avamet wird in den kommenden Tagen detaillierte Schadensberichte veröffentlichen und Empfehlungen für zukünftige Bauvorschriften im Überschwemmungsgebiet aussprechen. Gleichzeitig arbeitet das spanische Innenministerium an einem erweiterten Frühwarnsystem, das SMS‑Warnungen noch gezielter an gefährdete Gemeinden senden soll.

Key Facts

  • Datum: 30. September 2025
  • Regenmenge: bis zu 356,8 L/m² in 12 h (Gandía)
  • Betroffene: mehr als 540 000 Schüler in Valencia, 25 000 in Katalonien
  • Verkehr: 4 Flugausfälle, Zugverspätungen, 2 Straßensperrungen
  • Alarmstufen: Rot an Valencianer Küste, Gelb in Lleida (Katalonien)

Frequently Asked Questions

Wie stark war der Regen im Vergleich zu den Fluten von 2024?

Im September 2025 erreichte der Niederschlag in Gandía 356,8 Liter pro Quadratmeter in 12 Stunden – das liegt knapp unter den 400 Litern, die 2024 an einigen Stellen gemessen wurden. Beide Ereignisse zählen jedoch zu den stärksten jemals aufgezeichneten Regenfällen in der Region.

Welche Regionen sind aktuell noch von Warnungen betroffen?

Die rote Alarmstufe bleibt bis Mitternacht an der valencianischen Küste, während die Provinzen Tarragona (rot) und Castellón (rot) weiterhin unter Hochwasserwarnungen stehen. In Katalonien ist Lleida gelb alarmiert, und das benachbarte Aragón bleibt in Gelb bzw. Orange.

Wie haben die Schulen auf die Schließungen reagiert?

Die meisten Schulen haben sofort auf digitale Lernplattformen umgestellt. In Valencia wurden Lernunterlagen per E‑Mail verteilt, und Lehrkräfte bieten Online‑Sprechstunden an, um den Lernfortschritt der über 540 000 Schüler zu sichern.

Welche Maßnahmen plant die Regierung, um zukünftige Flutrisiken zu reduzieren?

Das Innenministerium arbeitet an einer Überarbeitung der Bauvorschriften, die höhere Auflagen für Neubauten in Überschwemmungsgebieten vorsieht. Außerdem soll das Frühwarnsystem ausgebaut werden, um SMS‑Alarme noch präziser zu versenden.

Wie beeinflussen diese extremen Wetterereignisse das tägliche Leben der Anwohner?

Neben Schulschließungen und Flugausfällen haben viele Haushalte mit beschädigten Fahrzeugen und überfluteten Kellern zu kämpfen. Die lokalen Geschäfte melden Einnahmeverluste, und viele Anwohner warten noch immer auf die Rückkehr von Strom und sauberem Trinkwasser.